86 im Konzentrationslager Auschwitz ausgewählte Juden wurden im Sommer 1943 in das Lager Natzweiler-Struthof deportiert, wo eigens für ihre Vernichtung eine Gaskammer eingerichtet worden war. August Hirt, Leiter des Anatomischen Instituts Straßburg wollte eine Sammlung jüdischer Skelette anlegen, um Spuren von dieser «Rasse» aufzubewahren, «die ein widerliches aber charakteristisches Untermenschentum verkörper[t]».

Wie kam es zu diesem grauenhaften Projekt?

Was wurde aus den 86 für diese Anatomie-Sammlung vergasten Juden?

Am Tatort schildern Sachverständige, Zeugen und Akteure der Gedenkarbeit eine der tragischsten Episoden des zweiten Weltkriegs, die so sinnbildlich ist für die Shoah und für die wissenschaftlichen Ausuferungen unter dem Nazi-Regime. Dabei hinterfragen sie die problematische Gedenkarbeit des Verbrechens und seine ethischen Implikationen. Doch diese Geschichte veranschaulicht vor allem die Arbeit eines deutschen Journalisten, der darum gekämpft hat, diesen Männern und Frauen, die auf eine Liste von Matrikelnummern reduziert worden waren, ihre Identität zurückzugeben, die unermüdliche Suche nach dem Namen der 86.

 

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Vorschau

 
 

Kinoprojektion

 
Mittwoch, 29. April 2015 um 20:30 Uhr Studio Kino Museum Tübingen    

Hans Fleischhacker war Anthropologe. Im Juni 1943 traf er zusammen mit Bruno Beger eine Auswahl von Juden im KZ Auschwitz im Rahmen des Projekts von Dr. August Hirt, eine "Sammlung jüdischer Skelette" zu schaffen. Kurz vor seiner Abreise nach Auschwitz hatte er zum Thema "Das Hautleistensystem auf Fingerbeeren und Handflächen bei Juden" anhand von Fingerabdrücken von Juden aus dem Ghetto Litzmannstadt (Lodz) promoviert. Diesem Thema ist eine Ausstellung im Museum der Universität Tübingen vom 24. April bis 28. Juni 2015 gewidmet.
Im Rahmen der Ausstellung zeigt das Studio Kino Museum der Universität Tübingen die erste deutsche Aufführung des Dokumentarfilms  "Die Namen der 86" am Mittwoch, den 29. April 2015 um 20.30 Uhr (Studio Kino Museum - am Stadtgraben 2 - 72070 Tübingen) in Anwesenheit der beide Regisseure (Emmanuel Heyd und Raphael Toledano).